Gesund bleiben in Thailand

Gesund bleiben in Thailand

Auch im Paradies ist man nicht immer vor Krankheiten gefeit!

Zur Reisevorbereitung gehört, sich vorab über gesundheitliche Vorsorgemaßnahmen, die Versicherungsfrage im Fall des Falles und die medizinische Versorgung vor Ort zu kümmern. Auch, wenn diese Themen bestimmt nicht zur beliebtesten Reiselektüre gehören, gilt für die Thailand Reise genau wie den Urlaub überall in Asien: Besser vorab ein wenig Zeit investieren, als sich schlimmstenfalls den ganzen Urlaub verderben lassen.

In unserem Gesundheits-Special geben wir essenzielle Tipps, wie man als Reisender in Thailand gesund bleibt, welche Vorab-Maßnahmen sinnvoll und welche eigentlich überflüssig sind und was im Krankheitsfall vor Ort zu bedenken ist.

Wichtig ist, mit den Vorbereitungen etwa sechs bis acht Wochen vor der Thailand-Reise anzufangen, damit noch alle Impfungen und Prophylaxe-Maßnahmen (sollte man sich für diese entscheiden) wirksam werden können.

Die richtige Vorbereitung

Die erste Frage, die sich jeder Thailand-Reisende stellt, ist natürlich: Gegen was muss ich mich impfen lassen? Grundsätzlich ist das Thema Impfungen sensibel – und schlussendlich muss jeder selber wissen, welche entsprechenden Eingriffe er oder sie seinem Körper zumuten will.

Empfehlenswert ist immer ein Besuch bei einem Allgemeinmediziner, der sich auch auf Reisemedizin spezialisiert hat. Wer schwerere, bekannte Vorerkrankungen hat – vor allem Herzkreislaufschwächen – sollte diese und die hierfür regelmäßig eingenommenen Medikationen vom Arzt (bestenfalls auf Englisch) in einem Brief zusammenfassen lassen und diesen beim Thailand Urlaub mitführen. So steht dem medizinischen Personal in Thailand im Notfall eine Behandlungsgrundlage zur Verfügung. Dies gilt auch, falls starke Allergien und Wirkstoffunverträglichkeiten bekannt sind.

Notwendige Impfungen für die Thailand-Reise

Die meisten Ärzte empfehlen heutzutage Impfungen gegen Hepatitis A, Typhus, Diphterie, Tetanus und Polio. Andere Ärzte nehmen die Thailand-Reise zum Anlass, um besonders bei Kindern auf eine Auffrischung der Sammelimpfung gemäß Impfkalender zu pochen – ob man dies tut, bleibt jedem selbst überlassen. Dann sind jedenfalls noch Impfungen gegen Pertussis (Keuchhusten), Mumps, Masern, Röteln (MMR), Pneumokokken und Influenza mit im Paket, die mit einer Thailand-Reise spezifisch nichts zu tun haben.

Besonders gründliche Mediziner raten vor allem bei Langzeitaufenthalten und Weltreisen, die einen Thailand-Abstecher beinhalten oder generell lange durch Südostasien führen, außerdem zu Impfungen gegen Hepatitis B, Tollwut und Japanische Enzephalitis, eine durch Viren ausgelöste Tropenkrankheit. Die Entscheidung hängt auch davon ab, wie man reist – für einen zweiwöchigen Trip durch den Dschungel braucht es deutlich andere Vorsichtsmaßnahmen als für einen 14-tägigen Strandurlaub im 5-Sterne-Hotel.

Immer vorab die Versicherungssituation klären!

Der nächste Schritt sollte ein Anruf bei der eigenen Versicherung sein. Übernimmt diese die Kosten für medizinische (Notfall-)Versorgung im Ausland? Falls nicht, sollte unbedingt eine extra Reiseversicherung abgeschossen werden. Dies kann man oft bei der eigenen Versicherung machen; es gibt aber auch oft günstigere und häufig sehr spezialisierte Anbieter, die auch einen exzellenten Beratungsservice am Telefon anbieten. Ein Vergleich nicht nur der Prämie, sondern auch der detaillierten Angebote im Leistungsfall (vor allem einschließlich Heimholung) lohnt sich. Gerade der Notfalltransport nach Hause kann mit hohen Kosten verbunden sein, die man wirklich nicht selber tragen sollte.

Reiseapotheke

Die Reiseapotheke

Als nächstes steht die Frage an: Was soll ich in die Reiseapotheke packen und was kann ich mir sparen, weil ich es in Thailand ebenso günstig und bei gleicher Qualität wie zuhause bekomme?

Ich nehme überall hin ein kleines Erste-Hilfe-Set mit, wie es bei jedem Outdoor-Ausstatter zu beziehen ist. Wer die Anschaffung bis zur letzten Minute aufgeschoben hat, kann dieses auch bei den großen Versandhäusern noch über Nacht bestellen oder es sich gleich individuell in der Apotheke zusammenstellen lassen.

Meine Reiseapotheke statte ich zusätzlich zu den obligatorischen Pflastern und Verbänden noch mit einem Desinfizierungsspray und einem großzügigen Vorrat an Schmerztabletten aus. Ebenfalls nicht fehlen darf ein Mittel gegen Durchfall und Übelkeit. Außerdem habe ich immer eine Anti-Pilz-Creme für meine Füße dabei sowie Elektrolyte für den Fall, dass ich doch einmal vergesse, genug zu trinken oder unter hartnäckigem Durchfall leide. Ich achte darauf, dass der Erste-Hilfe-Koffer wirklich kompakt ist, da ich ihn immer im „Handgepäck“ dabei haben will – sprich, ihn weder im Flugzeug, noch Boot oder Bus abgebe.


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Ebenfalls immer dabei habe ich Sonnencreme mit höchstmöglichem Lichtschutzfaktor, Mückenspray und eine Pinzette. Natürlich kann ich Letzteres auch vor Ort in Thailand kaufen, aber sowohl die Qualität als auch der Preis variieren immens. Dies, und auch das sollte hier erwähnt werden, gilt uneingeschränkt auch für Kondome. Wer seine Verhütugsmittel im Land kauft, sollte unbedingt zu einer der auch von Zuhause bekannten Marken zugreifen, egal wie hart sich das im Reisebudget niederschlägt – oder gleich Verhüterlis von zuhause mitbringen. Die lokal hergestellten No-Name-Marken können von wirklich erschreckend miserabler Qualität sein. Gleiches gilt unbedingt auch für Binden und Tampons; hier habe ich selten genau die Produkte gefunden, die ich wollte, als ich sie gebraucht habe.

Medikamenteneinkauf in Thailand

MedikamenteneinkaufWer auf bestimmte Medikamente angewiesen ist, sollte natürlich einen ausreichenden Vorrat für den ganzen Trip mitnehmen – und am besten noch zusätzlich eine Packung als Reserve, denn schnell bleibt mal etwas im Hotel zurück. Wer es darauf ankommen lassen möchte, deutlich preiswertere Generika in Thailand einzukaufen, sollte unbedingt die Originalverpackung von Zuhause mitnehmen, um hinsichtlich der genauen Inhaltsstoffe und Dosis-Höhe der Wirkstoffe ganz sicher zu sein.

Vorsicht: Noch immer kursieren Gerüchte, vor allem unter jungen Rucksackreisenden, dass es in Thailand verschreibungspflichtige Medikamente wie etwa Valium problemlos ohne Rezept gäbe. Das mag in manchen, selten Fällen so sein. Grundsätzlich aber erntet man bestenfalls einen schrägen Blick vom Apotheker; schlimmstenfalls ist ein Polizist in der Nähe, der nicht scheuen wird, einen aufgrund dieses Verstoßes gegen die Drogenrichtlinien in Gewahrsam zu nehmen.

Vorsorgen vor Ort

Mit ein paar wenigen Tipps ist es in Thailand ein Leichtes, den Trip wohlbehalten zu „überstehen“. Vor allem sollte man sich im Hinblick auf die Hygiene nicht zu verrückt machen. Die thailändische Kultur stuft Sauberkeit vor allem im Hinblick auf Essbares als hohes Gut ein.
vor Ort Vorsorgen

Genug trinken – leider aus der Plastikflasche

Die erste Salutogenese-Regel lautet: Immer genug trinken! Dehydration ist eine der häufigsten Ursachen für Kreislaufzusammenbrüche und andere plötzliche, physische Ausfälle beim Thailand Urlaub. Um den Körper vor dem Austrocknen zu bewahren, sollte die Trinkmenge mindestens zwei Liter täglich betragen. Wichtig dabei: So selten wie möglich (ich versuche es ganz zu vermeiden) auf Leitungswasser zurückgreifen! Zwar hat Thailands Regierung offiziell verlauten lassen, dass das Wasser aus dem Hahn trinksicher sei, doch nicht einmal die Thai selbst halten sich an diese Empfehlung.

Das Problem ist dabei nicht die Wasserqualität der Aufbereitungsanlagen – tatsächlich besteht das meiste Flaschenwasser in Thailand ebenfalls aus gereinigtem und gefilterten Leitungswasser. Verunreinigt wird es erst wieder durch die Rohrsysteme, die oft unzureichend gewartet sind. Wer gerne im Hotel die eigenen Glasflaschen auffüllen möchte, sollte zunächst nachfragen, ob die Angestellten das eigene Leitungswasser trinken. Falls ja, empfehle ich zusätzlich noch die Nutzung eines mitgenommenen Filter- und Sterilisationssystems oder Tabletten und das vorherige Abkochen des Wassers für mindestens zehn Minuten.

Hier weisen Thailand und Deutschland eine ihrer wenigen Gemeinsamkeiten auf: Sie gehören beide zu den zehn Nationen der Welt, in denen die meisten Flaschen Wasser pro Kopf konsumiert werden. Viele Besucher und nicht wenige Thailänder benutzen das Flaschenwasser sogar zum Zähneputzen.

Aufgrund seiner Beliebtheit ist es einfach überall zu kaufen. Die Nachhaltigkeit bleibt dabei natürlich auf der Strecke; ein wirklich funktionierendes Pfandsystem hat sich noch nicht etabliert (und selbst wenn, wäre dieses doch wie fast überall auf der Welt wahrscheinlich Augenwischerei). Mit dem Wasserkonsum also zur Umweltverschmutzung dieses schönen Landes beizutragen, ist eine der vielen Paradoxien, mit denen der Thailand Reisende leben muss. Deshalb am Wasserkonsum zu sparen, wäre aber ein fataler Fehler. Achtung: Gerade beim Wasserkauf von kleineren Straßenhändlern ist unbedingt darauf zu achten, dass die Flaschen noch fabrikversiegelt sind.

Auf gestoßenes Eis in Drinks verzichte ich grundsätzlich lieber. Zwar mag dieses durchaus mit sauberem Wasser hergestellt worden sein; die großen Eisblöcke werden während des Transports zu Bar oder Restaurant aber wenig pfleglich behandelt, auf der Erde abgestellt oder sie kommen mit unhygienischen anderen Oberflächen in Berührung. Hier frage ich lieber nach richtigen Eiswürfeln mit Loch in der Mitte oder verzichte ganz.

Hygiene beim Essen

HygieneIch kenne kein anderes Land, in dem das Straßenessen eine so reichhaltige Tradition hat wie in Thailand und in dem ich dennoch so selten auch nur ansatzweise krank geworden bin. Dies vorausgeschickt, hat nicht jeder einen Pferdemagen – und die Schärfe des Essens kann das ihrige zu einer Unverträglichkeit hinzufügen. Grundsätzlich ist den offenen Straßenständen ganz gut anzusehen, wo mit welcher Sorgfalt gekocht wird; schließlich hat man ja die Zeit und Muße (hoffentlich) sich zunächst einen Eindruck von Koch oder Köchin zu verschaffen.

Generell ist meine goldene Regel, Nichts ohne Schale zu essen, was nicht gekocht oder gebraten wurde – sprich, frische Salate und rohes Gemüse genieße ich nur, wenn ich mich absolut wohl mit der kulinarischen Umgebung fühle, da beide ja mit Wasser gewaschen werden. Rohen Fisch würde ich ebenfalls nicht wählen.

Kommt es doch einmal zum Durchfall, nehme ich meine mitgebrachten Tabletten nur im Notfall, da sie recht schlapp machen. Lieber reduziere ich mich ein, zwei Tage auf trockene Basics und lasse meinen Magen wieder zur Ruhe kommen. Eine echte Lebensmittelvergiftung habe ich tatsächlich weder bei mir noch bei anderen Thailand-Reisenden bisher erlebt.

Beim Backpacking vor allem in Hostels mit vielen Gästen, die alle die gleichen Waschgelegenheiten und Toiletten benutzen, ist häufiges Händewaschen und die extensive Nutzung von feuchten Waschlappen die beste Prävention vor Bakterien und Viren.


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Sonnenschutz

Sonnenschutz

Sonnenbrände vor allem an Thailands wunderschönen Stränden sind zahlreicher, aber leider auch viel gefährlicher, als die meisten Reisenden sich selber eingestehen möchten. Die tropische Sonne kann gefährlich harmlos wirken, vor allem, wenn vom Meer ein kühle Brise weht. Da hilft nur: eincremen, eincremen, eincremen. Ich trage außerdem immer einen Sonnenhut und eine gute (nicht zu billige) Sonnenbrille.

Wer seine vergessen hat, sorge sich nicht: Es gibt sie in Thailand wie Sand am Meer zu kaufen. Übrigens: Mehr als einmal hat mir ein an sich relaxter Ausflug zur Beach Bar in der Mitte des Tages den Rest gegeben. Die eiskalten, perfekten gemixten Cocktails haben es in sich – denn meist verwenden sie lokal gebrauten Alkohol mit schwankenden Prozenten, der einen auch schon mal für den Rest des Tages flachlegen kann. Dann nicht im Sand einschlafen, sondern den Schatten suchen, sonst geht ein Ferientag nur für den Kater drauf.


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Scooter-Alarm

Achtung, Scooter-Alarm!

Geht es allerdings um den „Erkrankungsgrund“ #1 unter Touristen auf Thailand Reise, dann ist das weder ein Virus, noch eine Lebensmittelvergiftung, sondern: Moped-Unfälle!

Keine andere Ursache führt so häufig zu Arzt- und Krankenhausbesuchen von Thailand-Reisenden wie ein Zusammenstoß auf dem gemieteten, motorisierten Zweirad. Deshalb heißt es in jedem Fall: Wer sich einen Scooter leiht, sollte ungeachtet der Temperaturen lange Hosen und vorne geschlossene Schuhe tragen – und beim Vermieter auf Helmen sowohl für Fahrer als auch Beifahrer bestehen. Die einheimischen Mopedfahrer in Thailand fahren sehr schnittig; wer noch nie auf so einem Gefährt saß, tut gut daran, es erst mal in eher einsamen Gegenden auszuprobieren und auf keinen Fall mit Alkohol im Blut zu fahren.

Wenn dann doch etwas passiert ist…

HospitalGrundsätzlich gibt es so gut wie überall in Thailand ausgebildete Ärzte und gut ausgestattete Apotheken. Leichte, typische Erkrankungen können in fast allen lokalen Kliniken gut behandelt werden; es findet sich fast immer jemand, der ausreichend Englisch spricht. Im Vergleich zum westlichen Durchschnitt sind die Behandlungskosten überall sehr moderat. Sollte allerdings eine ernst zu nehmende Operation anstehen oder es sich um eine kompliziertere Erkrankung handeln, ist eine Behandlung in Bangkok die sicherste Option – oder eben der versicherte Rückflug nach Hause. Meist transferiert das behandelnde (falls ländlich gelegene) Hospital seine Patienten im Ernstfall sowieso in die nächste größere Stadt.

Die Behandlung, auch in Notfällen, ist in Thailand günstiger als zu Hause – aber nicht kostenfrei. In den privat geführte Krankenhäusern wird es am teuersten; dafür ist die Versorgung auch am besten und es gibt keine Sprachbarrieren. Bleibt eine Operation die einzige Wahl, wird das Krankenhaus oft eine Blanko-Kreditkartenquittung unterschreiben lassen oder um eine nicht unerhebliche Rücklage als Sicherheit bitten. Zu Betrugsfällen kommt es hierbei aber nicht. Reiseversicherungen zahlen so gut wie nie direkt an die Krankenhäuser, sondern rechnen mit ihren Versicherten ab. Deshalb ist es wichtig, alle Quittungen und Behandlungsprotokolle einzufordern und gut aufzubewahren.

In Bangkok und einigen anderen Zentren befinden sich Krankenhäuser, die leicht mit internationalem Standard mithalten können. Wer auf der Suche nach ausgezeichneten geplanten Operationen zu einem Bruchteil europäischer Preise ist, kann seinen Thailand Urlaub auch mit einer entsprechenden Behandlung kombinieren.

Diese reichen von der schmerzlosen Laser-Entfernung von Leberflecken bis zu Zahnkorrekturen. Extensive plastische oder andere Chirurgie würde ich nicht in Thailand machen lassen, obwohl auch hier die medizinische Qualität exzellent ist. Kommt es jedoch zu Komplikationen und einem längeren Klinikaufenthalt, kann das ins Geld gehen und die Kasse trägt die Kosten nur bedingt.

In Thailand gibt es inzwischen sieben sehr gute Kliniken, die sich hinsichtlich ihres Angebots auf Besucher aus dem Ausland eingestellt haben. Sie befinden sich in Nagkok, Chiang Mai, auf Phuket und Ko Samui. Hier sprechen die Ärzte ein sehr gutes Englisch und man bekommt vorab genaue Auskünfte über die anstehenden Kosten, die etwa auch Brillengestelle enthalten.

Die folgende Liste ist nicht erschöpfend und zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels aktuell. Garantien für Qualität, Service und bleibende Aktualität können wir natürlich nicht übernehmen. Die meisten dieser Kliniken bieten eine fundierte Information und ein Kontaktformular auf ihrer Webseite an. Dort können häufig auch schon spezifische Ärzte ausgesucht und ein Termin ausgemacht werden. Besonders beliebt sind übrigens auch die Ganzkörperuntersuchungen mit Blut- und Urintestst sowie auf Wunsch Ultraschall und Röntgen.

Weiterführende Links
Bumrungrad Hospital (Bangkok)
Samitivej Hospital (Bangkok)
BNH Hospital (Bangkok)
Chiang Mai Ram Hospital (Chiang Mai)
Impfungen und Vorsorge