Iquitos: Das Tor zum peruanischen Amazonas

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Iquitos: Das Tor zum peruanischen AmazonasIquitos: Das Tor zum peruanischen Amazonas


Iquitos, das Tor zum nördlichen peruanischen Amazonas, bietet ein unvergleichliches Abenteuer für Reisende, die eine einzigartige Mischung aus Natur, Kultur und Geschichte suchen. Als die größte Stadt der Welt, die nicht auf dem Landweg erreichbar ist, ist das Ziel so faszinierend wie die Reise selbst.

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Anreise

Um nach Iquitos zu gelangen, müssen Sie von Lima, der Hauptstadt Perus, fliegen. Der zweistündige Flug bietet atemberaubende Ausblicke auf den Amazonas-Regenwald und stimmt Sie auf das bevorstehende Abenteuer ein.

Fortbewegung in der Stadt

Iquitos selbst ist eine pulsierende Stadt mit einer reichen Geschichte, die eng mit dem Kautschukboom des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts verbunden ist. Die Malecón, die Uferpromenade, ist ein großartiger Ausgangspunkt für Ihre Erkundungen. Hier finden Sie charmante Kolonialgebäude, lokale Märkte und viele Orte, um eine Mahlzeit zu genießen und den Sonnenuntergang über dem Amazonas zu beobachten.

Iquitos Hafen

Geschichte

Iquitos hat eine faszinierende Geschichte, die stark vom Kautschukboom des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts geprägt ist. Ursprünglich war Iquitos eine kleine indigene Siedlung, die von den Iquito und anderen Amazonasstämmen bewohnt wurde. Mit der Ankunft spanischer Missionare im 18. Jahrhundert begann sich das Gebiet langsam zu verändern.

Der Kautschukboom

Der wahre Wendepunkt in der Geschichte von Iquitos kam jedoch mit dem Kautschukboom. Ende des 19. Jahrhunderts wurde Iquitos zu einem wichtigen Zentrum für die Gewinnung und den Export von Kautschuk, einem wertvollen Rohstoff, der in der aufkommenden Automobilindustrie weltweit stark nachgefragt wurde. Während dieser Zeit erlebte die Stadt ein rasantes Wachstum und großen Wohlstand. Viele der prachtvollen Gebäude im Stadtzentrum, die heute noch zu sehen sind, stammen aus dieser Zeit und spiegeln den Reichtum und die Bedeutung von Iquitos während des Kautschukbooms wider.

Nach dem Kautschukboom

Der Kautschukboom endete abrupt im frühen 20. Jahrhundert, als Kautschukbäume in anderen Teilen der Welt, insbesondere in Südostasien, angebaut wurden. Dies führte zu einem drastischen Rückgang der Kautschukproduktion in der Amazonasregion und zu einem wirtschaftlichen Abschwung in Iquitos. Trotzdem blieb die Stadt ein wichtiger regionaler Handelsposten und entwickelte sich weiter.

Die Moderne

Heute ist Iquitos ein bedeutendes kulturelles und wirtschaftliches Zentrum im Amazonasgebiet. Die Stadt hat sich an die modernen Zeiten angepasst, während sie gleichzeitig ihre reiche Geschichte und das Erbe der indigenen Kulturen bewahrt. Tourismus spielt eine zunehmend wichtige Rolle in der lokalen Wirtschaft, mit vielen Besuchern, die kommen, um das Amazonasgebiet zu erkunden und die einzigartige Geschichte und Kultur von Iquitos zu erleben.

Durch ihre Geschichte hindurch hat sich Iquitos von einer kleinen indigenen Siedlung zu einer lebendigen Stadt entwickelt, die das Tor zum peruanischen Amazonas darstellt. Die Spuren des Kautschukbooms sind noch immer sichtbar und tragen zum einzigartigen Charakter dieser faszinierenden Stadt bei.

Sehenswürdigkeiten in der Stadt

Iquitos Plaza de Armas

Plaza de Armas

Plaza de Armas

Wie in vielen peruanischen Städten ist der Plaza de Armas der zentrale Treffpunkt in Iquitos. Der Hauptplatz der Stadt ist eine lebendige Mischung aus modernen Gebäuden und alten, prächtigen Villen mit kunstvollen Mosaiken. Hier befindet sich die Iglesia Matriz, deren Kirchturm den höchsten Punkt der Stadt markiert. Ein schöner Brunnen und zahlreiche Straßenverkäufer tragen zur lebendigen Atmosphäre bei, besonders an Sonntagabenden, wenn sich viele Menschen hier versammeln.

Casa de Fierro

Das berühmte „Casa de Fierro“ oder Eisenhaus wurde vom bekannten Architekten Gustave Eiffel entworfen. Um die Metallplatten, aus denen das Haus besteht, nach Iquitos zu transportieren, mussten Tausende Indios die Teile quer durch den Amazonas tragen. Heute beherbergt das Casa de Fierro ein Restaurant und mehrere kleine Kunsthandwerksläden, die lokal gefertigte Souvenirs verkaufen.

Barrio de Belén

Das Viertel Belén, einst das Armenviertel der Stadt, hat sich aufgrund der wachsenden Touristenzahlen zu einer der wirtschaftlich bedeutendsten Gegenden entwickelt. Bekannt als „Venedig des Amazonas“ besteht es aus auf Stelzen stehenden Hütten und langsam über den Fluss gleitenden Flößen. Hier können Besucher eine Vielzahl von Souvenirs kaufen und exotische Delikatessen wie Alligator-Fleisch und gegrillten Piranha probieren. Die Pasaje Paquito in Belén bietet eine ungewöhnliche Auswahl an Naturmedizin und Heilmitteln. Am Ufer des Itaya liegt der geschäftige Hafen, der die Stadt mit den meisten Waren versorgt und immer voller Leben ist.

Sehenswürdigkeiten außerhalb der Stadt

Pilpintuwasi Schmetterlingsfarm

Die „Pilpintuwasi Butterfly Farm & Amazonas Animal Orphanage“ liegt etwa 20 Minuten per Boot und einen kurzen Fußmarsch von Iquitos entfernt. Für einen Eintrittspreis von 20 Soles können Besucher hier die farbenprächtigsten Schmetterlinge des Amazonas bewundern. Außerdem gibt es eine Rettungsstation für verwaiste Amazonas-Tiere, wo Jaguare, Affen, Ameisenbären und andere Tiere gepflegt werden. Diese Tiere wurden entweder aus dem Regenwald gerettet oder stammen aus schlechter Haltung und werden hier liebevoll aufgepäppelt.

Flussfahrten

Flussausflüge

Kein Besuch in Iquitos wäre komplett ohne eine Fahrt auf dem Amazonas. Zahlreiche Reiseveranstalter bieten Tagesausflüge und mehrtägige Exkursionen an. Hier einige Highlights:

Pacaya-Samiria Nationalreservat

Dieses riesige Schutzgebiet ist einer der artenreichsten Orte der Erde. Geführte Touren führen Sie tief in den Dschungel, wo Sie rosa Delfine, Affen und eine Vielzahl von Vogelarten entdecken können.

Yagua-Dorf

Erleben Sie die Kultur einer der indigenen Gruppen des Amazonas. Sie lernen ihre Traditionen kennen, sehen traditionelle Tänze und können sogar selbst ein Blasrohr ausprobieren.

Río Nanay und Río Momón

Eine Bootsfahrt auf dem Río Nanay oder dem Río Momón bietet die Möglichkeit, die umliegende Natur zu erkunden und abgelegene Dörfer zu besuchen. Auf diesen Touren können Sie das traditionelle Leben am Fluss erleben und exotische Tiere wie Affen und Papageien beobachten.

Quistococha-See

Eine kurze Bootsfahrt bringt Sie zum Quistococha-See, wo Sie schwimmen, entspannen und die lokale Flora und Fauna genießen können. Der See ist Teil des Quistococha-Zoologischen Parks, in dem Sie auch zahlreiche einheimische Tierarten sehen können. Diese Tour beinhaltet auch eine Stadtbesichtigung.

Piranha-Fischen

Ein spannendes Erlebnis ist das Piranha-Fischen auf dem Amazonas oder seinen Nebenflüssen. Unter Anleitung erfahrener Guides können Sie Ihr Glück beim Angeln dieser berühmten Raubfische versuchen und mehr über deren Verhalten und Lebensweise erfahren.

Nachtsafaris

Ein unvergessliches Abenteuer bieten Nachtsafaris auf dem Fluss, bei denen Sie die nächtliche Tierwelt des Amazonas entdecken können. Unter anderem haben Sie die Chance, Kaimane, Frösche und nachtaktive Vögel zu beobachten, die tagsüber selten zu sehen sind.

Diese Flussausflüge bieten einzigartige Einblicke in die atemberaubende Natur und die faszinierenden Kulturen des Amazonasgebiets und machen Ihren Aufenthalt in Iquitos zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Essen auf dem Fluss

Essen auf dem Fluss

Märkte und Kulinarik

Wenn Sie in Iquitos sind, sollten Sie unbedingt die verschiedenen Märkte besuchen und die exotischen Gerichte probieren. Die Küche von Iquitos, die zur Selva-Region gehört, unterscheidet sich stark von der Küsten- und Sierra-Region. Hier sind einige Beispiele:

Belén-Markt

Der Belén-Markt ist ein lebhafter und farbenfroher Ort, an dem Sie eine Vielzahl ungewöhnlicher Speisen finden können. Probieren Sie gegrillten Kaiman, Affen oder Schildkrötenfleisch. Ein besonderes Highlight sind die Larven, die entweder gegrillt oder roh gegessen werden. Für weniger abenteuerlustige Gaumen gibt es auch hervorragenden Fisch, der frisch aus dem Amazonas gefangen wird.

Mercado Central

Im Mercado Central finden Sie eine große Auswahl an lokalen Produkten und typischen Gerichten. Hier können Sie regionale Spezialitäten wie Tacacho (gebratene grüne Kochbananen) und Ceviche de Paiche (eine Variation des klassischen peruanischen Ceviche mit dem riesigen Amazonasfisch Paiche) kosten. Der Markt bietet auch frische Früchte wie Camu Camu und Aguaje, die in der Region heimisch sind.

Pasaje Paquito

In der Pasaje Paquito in Belén entdecken Sie eine ungewöhnliche Auswahl an Naturmedizin und Heilmitteln. Hier können Sie exotische Delikatessen wie gegrillten Piranha und Alligator-Fleisch probieren. Außerdem gibt es eine Vielzahl von Kräutern und natürlichen Heilmitteln, die in der traditionellen Medizin des Amazonas verwendet werden.

Straßengastronomie

Überall in Iquitos finden Sie Straßenstände, die eine Vielzahl von lokalen Snacks und Gerichten anbieten. Probieren Sie Juane, ein Gericht aus Reis, Fleisch und Gewürzen, eingewickelt in Bananenblätter, oder Chaufa de Cecina, eine peruanisch-chinesische Fusion aus gebratenem Reis mit geräuchertem Amazonasfleisch.

Feste und Feiern

In Iquitos werden zahlreiche Feste gefeiert, die das kulturelle Leben der Stadt bereichern. Eines der bedeutendsten ist das „Fiesta de San Juan“ im Juni. Bei diesem Fest wird die Geburt von Johannes dem Täufer mit traditionellen Tänzen, lebhafter Musik und lokalen Speisen wie Juane, einem typischen Gericht aus Reis und Fleisch in Bananenblättern, gefeiert.

Ein weiteres großes Fest ist der „Carnaval Amazónico“, der im Februar oder März stattfindet. Dieser Karneval zelebriert die Kultur der Amazonasregion mit farbenfrohen Paraden, Tänzen und Musik.

Während der „Semana Santa“ in der Karwoche vor Ostern finden religiöse Prozessionen, Gottesdienste und spezielle Festessen statt, die eine Zeit der Besinnung und Feierlichkeit markieren.

Am 28. und 29. Juli feiert ganz Iquitos die „Fiestas Patrias“, die Unabhängigkeit Perus. Diese Feierlichkeiten beinhalten Paraden, Musik, Tänze und Feste und sind eine Zeit des Nationalstolzes und der Freude.

Im September wird das Fest „Virgen de la Natividad“ zu Ehren der Jungfrau Maria begangen. Dieses Fest umfasst religiöse Zeremonien, Prozessionen und traditionelle Musik und Tänze.

Übernachtungsmöglichkeiten

Iquitos bietet eine Vielzahl von Unterkünften, von günstigen Hostels bis hin zu luxuriösen Lodges. Für ein intensives Erlebnis sollten Sie in einer der Öko-Lodges entlang des Flusses übernachten. Diese Lodges bieten komfortable Unterkünfte und ermöglichen Ihnen gleichzeitig, der Natur nahe zu sein.

Explorama Lodge

Tief im Regenwald gelegen, ist diese Lodge perfekt für diejenigen, die abschalten und sich ganz auf die Natur einlassen möchten. Sie bietet einfache, aber gemütliche Unterkünfte und zahlreiche geführte Touren in die Umgebung.

Heliconia Amazon River Lodge


Diese Lodge liegt etwa 80 km von Iquitos entfernt und bietet komfortable Bungalows, die auf Stelzen gebaut sind. Gäste können an verschiedenen Aktivitäten teilnehmen, darunter Dschungelwanderungen, Kanufahrten und Besuche bei einheimischen Gemeinden.

Muyuna Lodge


Diese Öko-Lodge liegt tief im Regenwald und bietet eine authentische Amazonas-Erfahrung. Die rustikalen, aber komfortablen Bungalows sind ideal, um die umgebende Natur zu genießen. Die Lodge bietet zahlreiche Touren, um die lokale Tierwelt zu beobachten, darunter Delfine, Affen und eine Vielzahl von Vögeln.

Praktische Tipps

  • Gesundheit: Stellen Sie sicher, dass Sie die notwendigen Impfungen haben und treffen Sie Vorsichtsmaßnahmen gegen Mückenstiche, um Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber zu vermeiden.
  • Wetter: Das Klima ist das ganze Jahr über heiß und feucht, packen Sie daher leichte, atmungsaktive Kleidung ein und bleiben Sie hydratisiert.
  • Währung: Die lokale Währung ist der Peruanische Sol. Es ist ratsam, Bargeld dabei zu haben, besonders für Einkäufe auf Märkten und Trinkgelder.

Daten & Fakten

  • Einwohnerzahl: Iquitos hat etwa 500.000 Einwohner und ist damit die größte Stadt im peruanischen Amazonasgebiet.
  • Geografische Lage: Iquitos liegt am Zusammenfluss des Amazonas, Nanay und Itaya und ist die größte Stadt der Welt, die nicht über Straßen erreichbar ist. Sie ist nur per Flugzeug oder Boot erreichbar.
  • Gründung: Die Stadt wurde offiziell 1864 gegründet, obwohl die Gegend schon lange zuvor von indigenen Völkern besiedelt war.
  • Höhe: Iquitos liegt etwa 106 Meter über dem Meeresspiegel.
  • Klima: Das Klima in Iquitos ist tropisch mit hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit das ganze Jahr über. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei etwa 26–28 °C. Es gibt eine Regenzeit von November bis Mai und eine etwas trockenere Zeit von Juni bis Oktober.
  • Wirtschaft: Die Wirtschaft von Iquitos basiert hauptsächlich auf der Fischerei, der Landwirtschaft und zunehmend auf dem Tourismus. Auch die Holz- und Ölindustrie spielen eine Rolle.
  • Sprache: Die offizielle Sprache ist Spanisch, aber viele Einheimische sprechen auch indigene Sprachen wie Quechua und Bora.
  • Zeitzone: Iquitos liegt in der Zeitzone Peru Time (PET), die 5 Stunden hinter der koordinierten Weltzeit (UTC-5) liegt.
  • Währung: Die lokale Währung ist der Peruanische Sol (PEN). Es ist ratsam, Bargeld bei sich zu haben, da Kreditkarten nicht überall akzeptiert werden.

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